Waldschloesschen-Teutonia

Die Historie

1. Lippstädter Fußballclub „Teutonia".

Ein Sinnbild sollte der Name sein, mit dem Eifer und der Reckenkraft unserer teutonischen Urväter dem jungen Sportgedanken zum Durchbruch und zum Siege zu verhelfen, so wie in jenen Märztagen des Jahres 1908 der Frühling sich anschickte, dem hartnäckigen Winter endgültig den Garaus zu machen. Ja, und eine Frau soll es gewesen sein, deren Vorschlag der Name „Teutonia" zu danken ist, nämlich Frau Kuhlmeier. Über berufliche, ständische, konfessionelle und politische Grenzen hinweg sollte die junge „Teutonia" ein Sammelbecken aller Gleichstrebenden sein.Die Gründer waren sich bewusst, dass sie eine wichtige und große Aufgabe zu erfüllen hatten, nach des Tages Last und Müh'n, Körper und Seele zugleich zu dienen, die Jugend aus den Stuben in die freie Natur zu holen und sie zu einer festen Kameradschaft zu schmieden.

An der Bökenförder Straße fing es an, als die Teutonen, ungeachtet manchen spöttischen Zurufs und scheeler Blicke oder entsetzt aufstöhnender alter Damen, mit schwerem Holzgerähme hinauszogen. Auf einer kleinen Wiese wurden die Latten zu einem Tor aufgebaut und dann gab es kein Halten mehr. Es wurde gespielt, dass es eine Lust war und die Herzen vor Freude an dem Spiel höher schlugen. Erst, wenn die Sonne im We­sten versank, schulterten wir Torpfosten und Latten aufs Neue und zogen mit frohem Sang heimwärts, ungeachtet der kleinen Schrammen, der müden Beine und der schweißnassen Kleidung. Wir hatten unser Spiel, wir hatten frische Luft, wir hatten unsere Freude gehabt und nun würde das Abendessen doppelt gut schmecken.

Aber wir wollten mehr als spielen, wir wollten unsere Kräfte mit anderen messen, wollten unsere Kraft beweisen. Dazu gehörte ein sportgerechtes Spielfeld. In Herrn Holthaus fanden wir einen verständigen Gönner und bald schon hatten wir unsere Wiese auf dem Rüsing, wir 23 Fußballspieler, von denen selten einer fehlte.

Immer mehr Zuschauer fanden sich ein, selbst mitgerissen von dem schönen Spiel und, zaghaft zunächst, machten bald die ersten mit. Wie stolz waren alle, als wir im Jahr 1910 unser 50. Mitglied aufnehmen konnten! Das Eis war gebro­chen, bald fanden wir Aufnahme im Westdeutschen Spielverband. Im Jahre 1913 stiegen wir zur B-Klasse auf und -zählten darin zu einer der besten Mannschaf­ten, dank einer prächtigen, unvergesslichen Kameradschaft. Diese unsere erste Aufwärtsentwicklung wurde jäh durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, und 33 von uns kehrten nie wieder zurück, dazu 14 weitere Kameraden von der später mit Teutonia vereinigten „Westfalia".

Teutonengeist verzagte nicht, als nach dem furchtbaren Ringen alles daniederlag und das Vaterland aus tau­send Wunden blutete. Gleich zu Beginn des ersten Nachkriegsjahres fanden sich die „Alten" wieder zusammen, Vorbilder wie sie immer waren, auch in diesem Augenblick an die eigene Kraft, an den Teutonengeist und an die unzerstörbaren Werte unseres Vaterlandes glaubten. Sie setzten mit ungebrochenem Mut das einmal mit vielen Mühen begonnene Werk fort, sie begeisterten die Jugend erneut und rissen sie mit. Und mit welchem Elan gearbeitet wurde, beweist allein. schon diese Tatsache: Am Himmelfahrtstage 1921 wurde der neue Sportplatz Waldschlößchen eingeweiht.

 

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